Generation Z und New Work: Warum die junge Generation das Büro dem Homeoffice vorzieht

Generation Z und New Work sind zwei Schlagworte, die immer häufiger in Diskussionen über die moderne Arbeitswelt auftauchen. Der Wandel unserer Arbeitswelt ist allgegenwärtig. New Work ist auf dem Vormarsch. Doch was bedeutet es für die jüngste Generation? Was erwartet sie von ihrer beruflichen Zukunft und welchen Einfluss wird sie auf die Arbeitswelt von morgen nehmen? Und womit können Unternehmen die Berufseinsteiger überzeugen?

Viele dieser Fragen sind Gegenstand verschiedener aktuellen Umfragen und Studien. Jobvalley, forsa und das Zukunftsinstitut haben sich mit den Trends betreffend die Gen Z beschäftigt. Interessanterweise zeigt sich, dass viele junge Menschen das Büro dem Homeoffice vorziehen. Aber warum ist das so? Im Folgenden sprechen wir über die junge Generation, ihre Bedürfnisse und Erwartungen an die Arbeitswelt und beleuchten die verschiedenen Aspekte, die die Präferenz des Büros beeinflussen.

Wie Studenten Uni und Nebenjob unter einen Hut bringen können, erfährst Du hier: BACK TO UNI – GLEICHZEITIG ZUR HYBRIDARBEIT:  VORTEILE DES FLEXIBLEN ARBEITENS FÜR STUDENTEN

INHALT:

  1. Definition der Generation Z
  2. Heterogenität innerhalb der Generation Z
  3. Exkurs: Lebensstile
  4. Was will die junge Generation?
  5. Erwartungen der Generation Z an den Arbeitsplatz
  6. Trotz Sicherheitsbedürfnis – offen für einen Jobwechsel
  7. Das Büro als bevorzugter Arbeitsort
  8. Fazit
Sinnbild für die Generation Z: fünf junge Menschen mit VR-Brillen vertieft in einer anderen Realität.

Definition der Generation Z

Die Generation Z umfasst die zwischen 1997 und 2012 (manchmal auch zwischen 1995 und 2010) geborenen Menschen. Sie sind die erste Generation, die von Geburt an mit digitalen Technologien aufgewachsen ist und wird oft als „Digital Natives“ bezeichnet. Diese Altersgruppe hat ihre Jugend und frühe Erwachsenenzeit in einer Welt verbracht, die von rasanten technologischen Veränderungen, sozialen Medien und globalen Herausforderungen geprägt ist.

Diese Generation hat bereits viele bedeutende Ereignisse und Krisen miterlebt: die Bankenkrise von 2008, die zunehmenden Auswirkungen der Klimakrise, die wiederkehrenden Wirtschaftskrisen und vor allem die COVID-19-Pandemie. Diese Erlebnisse haben ihre Sicht auf die Welt und ihre Erwartungen an das Leben und die Arbeit stark beeinflusst. Sie haben ein starkes Bewusstsein für soziale Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit entwickelt und legen großen Wert auf Sicherheit und Stabilität in einer unsicheren Welt.

Im Rahmen von Generation Z und New Work ist es wichtig zu verstehen, wie sich diese junge Generation ihre Arbeitswelt vorstellt.

Heterogenität innerhalb der Generation Z

Obwohl die Generation Z oft als eine kohärente Gruppe betrachtet wird, die durch ihr Alter definiert ist, ist sie in Wirklichkeit sehr heterogen. Die Mitglieder dieser Generation haben unterschiedliche Werte, Lebensstile und Erwartungen. Diese Vielfalt zeigt sich in verschiedenen Aspekten ihres Lebens und ihrer Arbeitseinstellungen. Die Generation Z ist keine homogene Masse; sie besteht aus Individuen, die von verschiedenen sozialen, kulturellen und ökonomischen Hintergründen geprägt sind.

Einige junge Menschen legen großen Wert auf Karriere und materiellen Erfolg, während andere sich stärker auf soziale und ökologische Gerechtigkeit konzentrieren. Diese Heterogenität macht es für Arbeitgeber notwendig, flexible und differenzierte Ansätze zu entwickeln, um die verschiedenen Bedürfnisse und Erwartungen dieser Generation zu erfüllen.

Exkurs: Lebensstile

Um unsere Zielgruppen zu charakterisieren und zu bestimmen, versuchen wir die Menschen in homogene Gruppen zu segmentieren. Dazu gibt es diverse Herangehensweisen. Die Sinus Milieus beispielsweise orientieren sich an der sozialen Herkunft und Lebensweise. Das Zukunftsinstitut arbeitet an einem großen Projekt, das die deutsche Gesellschaft anhand ihrer Motive, Einstellungen und Vorlieben in insgesamt 18 Lebensstile unterteilt. Sieben davon beschreiben die jüngste Generation besonders treffend: Digital Creatives, Neo-Hippies, Me Professionals, Self Balancer, Vorwärtsmacher, Moderne Nomaden und Mainstreamer.

Diese Einteilung zeigt, dass die Generation Z aus einer Vielzahl von individuellen Lebensstilen besteht. Unternehmen sollten daher die spezifischen Bedürfnisse und Erwartungen der verschiedenen Subgruppen berücksichtigen, um als attraktive Arbeitgeber wahrgenommen zu werden.

Kollage aus sieben schmalen Bildern, die sinnhaft die sieben verschiedenen Lebensstile der Generation Z darstellen.

Was will die junge
Generation?

Trotz der Heterogenität dieser Generation, ließen sich klare Bedürfnisse bzw. Motive feststellen.

Selbstverwirklichung: Die Möglichkeit, sich selbst zu verwirklichen und die eigenen Talente und Fähigkeiten einzubringen, ist für die Generation Z ebenfalls wichtig. Sie streben danach, ihre Potenziale voll auszuschöpfen und in ihrer Arbeit persönliche Erfüllung zu finden. Dies umfasst auch die Möglichkeit zur Weiterentwicklung und Fortbildung, um sich ständig zu verbessern und neue Fähigkeiten zu erlernen. Unternehmen, die ihren Mitarbeitern Raum zur Selbstverwirklichung und persönliche Wachstumschancen bieten, werden besonders geschätzt.

Sicherheit: In einer unsicheren Welt ist Stabilität ein hohes Gut. Die Generation Z hat viele Krisen miterlebt, von der Bankenkrise über die Klimakrise bis hin zur COVID-19-Pandemie. Diese Ereignisse haben das Bedürfnis nach beruflicher und finanzieller Sicherheit verstärkt. Ein sicherer Arbeitsplatz, der langfristige Perspektiven und Stabilität bietet, ist für sie von großer Bedeutung.

Sinn und Sinnstiftung: Arbeit sollte mehr sein als nur Broterwerb; sie sollte bedeutsam sein und einen positiven Beitrag leisten. Die Generation Z sucht nach Jobs, die ihren Werten entsprechen und ihnen das Gefühl geben, etwas Sinnvolles zu tun. Sie wollen in Unternehmen arbeiten, die Verantwortung übernehmen, ethische Grundsätze verfolgen und einen positiven Einfluss auf Gesellschaft und Umwelt haben. Sinnstiftende Arbeit trägt zur Motivation und Zufriedenheit dieser Generation bei.

Erwartungen der Generation Z an den Arbeitsplatz

Zu der Generation Z gehören Schulabgänger, Studenten, Berufseinsteiger und Young Professionals. Sie treten mit klaren Vorstellungen und hohen Erwartungen in die Arbeitswelt ein. Geprägt durch eine Vielzahl von Krisen und rasante technologische Entwicklungen, haben diese jungen Menschen spezifische Anforderungen an ihre berufliche Umgebung und Arbeitsbedingungen. Unternehmen, die diese Erwartungen erkennen und erfüllen, können sich als attraktive Arbeitgeber positionieren und die besten Talente dieser Generation anziehen. Im Folgenden werden die wichtigsten Erwartungen der Generation Z an ihren Arbeitsplatz näher beleuchtet:

Work-Life-Balance

Eine ausgewogene Balance zwischen Arbeit und Privatleben ist für die junge Generation von zentraler Bedeutung. Aus ihrer Elterngeneration kennen sie das Work-Life-Blending mit ständiger Erreichbarkeit, Überarbeitung und zahlreichen Burnouts. Dies möchten sie schleunigst vermeiden und setzen auf ein Gleichgewicht und eine klare Trennung von Beruf und Privatleben.

Gute Atmosphäre/Arbeitsklima

Ein positives und unterstützendes Arbeitsklima ist für die Generation Z ebenfalls wichtig. Sie möchten in einem Umfeld arbeiten, in dem sie sich wohlfühlen, respektiert und wertgeschätzt werden. Ein freundlicher Umgang, Teamgeist und ein unterstützendes Management sind hier von großer Bedeutung.

Ansprechende Unternehmenskultur

Die Generation Z legt Wert auf ein Unternehmen, das ihre Werte teilt und verantwortungsvoll handelt. Flexibilität, Gleichberechtigung und Diversität wird beim Arbeitgeber vorausgesetzt. Sie suchen nach einer Unternehmenskultur, die Offenheit, Transparenz und soziale Verantwortung fördert und in der Nachhaltigkeit und ethisches Handeln eine wichtige Rolle spielen.

Angemessenes Gehalt

Gen Z scheut nicht vor Arbeit, wie oft behauptet wird. Sie ist bereit viel zu leisten, wenn der Job sinnvoll ist und Spaß macht. Die junge Generation ist selbstbewusst, kennt ihren Marktwert und möchte für ihre Arbeit auch fair entlohnt werden. Ein angemessenes Gehalt, das ihre Leistungen widerspiegelt, ist daher ein wichtiger Faktor.

Weniger Arbeitsstunden

Laut der neuesten Jobvalley-Umfrage möchte die junge Generation mit 38 Wochenstunden ins Berufsleben einsteigen und diese im Laufe ihres Arbeitslebens auf 33 weiter reduzieren. Auch die Vier-Tage-Woche ist ein beliebtes Konzept bei der Gen Z, da sie dadurch mehr Zeit für persönliche Interessen und Erholung hätte.

Fortbildungsmöglichkeiten

Die Möglichkeit zur persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung ist essenziell. Fortbildungen und Schulungen sind daher sehr gefragt. Die Generation Z sucht nach Arbeitgebern, die in ihre Weiterbildung investieren und ihnen Chancen bieten, neue Fähigkeiten zu erwerben und Karriereziele zu erreichen.

Dienstreisen

Solche Gelegenheiten bieten nicht nur beruflichen Mehrwert, sondern auch Abwechslung und Inspiration. Dienstreisen und Konferenzen ermöglichen es der Generation Z, neue Menschen kennenzulernen, sich zu vernetzen und neue Ideen zu sammeln, was ihre berufliche Entwicklung fördert.

Dienstwagen und Mobilität

Flexibilität in der Mobilität, sei es durch Dienstwagen oder andere Angebote, wird geschätzt. Diese Generation legt Wert darauf, mobil und flexibel zu sein, um berufliche und persönliche Verpflichtungen unter einen Hut zu bringen.

Zusätzliche Annehmlichkeiten

Kleine Extras wie der berühmt-berüchtigte Obstkorb und Kaffee bei der Arbeit werden geschätzt und tragen zum Wohlbefinden bei. Solche Annehmlichkeiten zeigen, dass der Arbeitgeber sich um das Wohl seiner Mitarbeiter kümmert und tragen zur Zufriedenheit und Motivation bei.

Trotz Sicherheitsbedürfnis – offen für einen Jobwechsel

Trotz des ausgeprägten Sicherheitsbedürfnisses und des Wunsches nach Stabilität zeigt sich die Generation Z als überraschend offen für einen Jobwechsel. Diese Offenheit resultiert aus ihrem Streben nach Selbstverwirklichung und der Suche nach dem idealen Arbeitgeber, der ihre Werte teilt und ihre beruflichen und persönlichen Bedürfnisse erfüllt. Sie sind bereit, den Arbeitsplatz zu wechseln, wenn sie das Gefühl haben, dass ihre aktuellen Positionen diese Ansprüche nicht ausreichend befriedigen. Diese Bereitschaft stellt Arbeitgeber vor die Herausforderung, kontinuierlich attraktive Arbeitsbedingungen und Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten, um die jungen Talente langfristig zu binden.

Das Büro als bevorzugter Arbeitsort

Eines der überraschendsten Ergebnisse der jüngsten Umfragen und Studien war die Erkenntnis, dass viele junge Menschen das Büro dem Homeoffice vorziehen. Diese Präferenz steht im Gegensatz zu den weit verbreiteten Erwartungen, dass die Generation Z als Digital Natives ausschließlich auf flexible und ortsunabhängige Arbeitsmodelle setzt. Für uns ist dieses Ergebnis besonders interessant, da es wichtige Hinweise darauf gibt, wie Unternehmen ihre Arbeitsumgebungen gestalten sollten. Im Folgenden möchten wir die möglichen Gründe für diese Präferenz genauer beleuchten:

1. Gemeinschaft und sozialer Anschluss

Eine der Hauptgründe, warum viele junge Menschen das Büro dem Homeoffice vorziehen, ist das Bedürfnis nach sozialem Kontakt. Während der COVID-19-Pandemie waren Isolation und Social Distancing angesagt. Viele mussten auf die sozialen Interaktionen verzichten, was den Wunsch nach persönlichem Austausch verstärkte. Im Büro können sie Teil einer Gemeinschaft sein, sich austauschen und Netzwerke knüpfen – und das live und in Farbe. Im Homeoffice kann man sich zwar virtuell austauschen, jedoch kann eine persönliche Begegnung nichts ersetzen.

2. Homeoffice in WGs

Viele junge Leute wohnen noch in Wohngemeinschaften, kleinen Wohnungen oder auch noch bei ihren Eltern, wo es schwer ist, einen ruhigen und professionellen Arbeitsplatz zu schaffen. Das Büro bietet hier eine klare Trennung von Arbeits- und Privatleben sowie eine geeignete Infrastruktur.

3. Förderung eines guten Arbeitsklimas

Ein ansprechendes Arbeitsumfeld, in dem sich die Mitarbeiter wohlfühlen, kann die Produktivität und Zufriedenheit erheblich steigern. Die Generation Z schätzt ein positives Arbeitsklima, das durch persönliche Interaktionen im Büro besser gefördert werden kann.

Sinnbild für gutes Arbeitsklima/soziale Kontakte/Gemeinschaft: ein Team von sieben überwiegend jungen Kollegen arbeiten gemeinsam an einem Projekt. Alle lächeln und haben Spaß.

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Fazit

Abschließend lässt sich sagen, dass die Generation Z und New Work ein neues Verständnis für Arbeitsumgebungen und -bedingungen mit sich bringt. Sicherheit, Sinnstiftung und Selbstverwirklichung stehen für sie im Mittelpunkt. Sie schätzen eine klare Work-Life-Balance, eine positive Unternehmenskultur und faire Entlohnung. Überraschenderweise bevorzugen viele das Büro gegenüber dem Homeoffice, da sie sozialen Kontakt, eine klare Trennung von Arbeit und Privatleben sowie ein gutes Arbeitsklima suchen. Unternehmen, die diese Bedürfnisse erkennen und darauf eingehen, können die besten Talente dieser Generation anziehen und langfristig binden.

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