Hot Desking: So funktioniert flexible Arbeitsplatznutzung
Die Arbeitswelt hat sich in den letzten Jahren radikal gewandelt. Mit dem Aufstieg mobiler Technologien und der wachsenden Akzeptanz flexibler Arbeitsmodelle suchen Unternehmen verstärkt nach innovativen Lösungen, um die Effizienz und Zufriedenheit ihrer Belegschaft zu steigern. Eine dieser Lösungen ist das Hot Desking – ein Konzept, das den traditionellen Büroalltag auf den Kopf stellt.
In diesem Artikel erfahrt Ihr, was Hot Desking genau ist, wie es entstanden ist und welche Vorteile und Herausforderungen es mit sich bringt. Außerdem klären wir den Unterschied zu verwandten Modellen wie Desksharing und geben Euch praktische Tipps zur erfolgreichen Implementierung.
Mehr zu Desksharing liest Ihr hier:
DESKSHARING: VOR- UND NACHTEILE DES KONZEPTS
INHALT:
- Hot Desking: Ein Überblick
- Was versteht man unter Desksharing?
- Vorteile von Hot Desking
- Herausforderungen und Lösungen
- Fazit
Hot Desking: Ein Überblick
Was ist Hot Desking?
Hot Desking, wörtlich übersetzt „heißer Schreibtisch“, bezeichnet ein Modell der flexiblen Arbeitsplatznutzung, bei dem Mitarbeiter keine festen Schreibtische haben. Stattdessen nutzen sie täglich je nach Verfügbarkeit und Bedarf unterschiedliche Arbeitsplätze. Diese Strategie maximiert die Nutzung von Büroräumen, indem sie Flexibilität bietet und ungenutzte Kapazitäten reduziert. Im Gegensatz zu traditionellen Büros mit festen Arbeitsplätzen für jeden Mitarbeiter, ermöglicht Hot Desking eine dynamischere und anpassungsfähigere Arbeitsumgebung
Wie ist Hot Desking entstanden?
Hot Desking entstand sogar schon in den späten 1980er und frühen 1990er Jahren, parallel zur Verbreitung von Mobiltechnologien und neuen Arbeitsmodellen. Der Trend hat seine Wurzeln in den USA und wurde von der Marinepraxis inspiriert, bei der U-Boot-Besatzungen ebenfalls keine festen Betten zugeordnet hatten.
Die Entwicklung seitdem lässt sich auf mehrere Trends und Bedürfnisse zurückführen:
- Technologische Fortschritte: Der Aufstieg von Laptops, Mobiltelefonen und drahtlosen Netzwerken ermöglichte es den Mitarbeitern, ihre Arbeit von verschiedenen Orten aus zu erledigen, anstatt an einem festen Schreibtisch gebunden zu sein.
- Kostenoptimierung: Unternehmen suchten nach Wegen, die steigenden Immobilienkosten zu senken. Durch die Reduzierung der festen Schreibtische und die Einführung flexibler Arbeitsplätze konnten die Unternehmen den Büroraum effizienter nutzen.
- Veränderungen in der Arbeitskultur: Die wachsende Akzeptanz von Homeoffice und mobilen Arbeitsmodellen schuf eine Arbeitsumgebung, in der physische Präsenz im Büro nicht mehr als Voraussetzung für produktives Arbeiten angesehen wurde.
- Förderung der Zusammenarbeit: In der modernen Arbeitswelt spielt Teamarbeit eine zentrale Rolle. Hot Desking fördert die Interaktion zwischen verschiedenen Abteilungen und Fachbereichen, da Mitarbeiter nicht auf einen festen Platz beschränkt sind und somit eher mit Kollegen aus anderen Teams in Kontakt treten können.
Was versteht man unter Desksharing?
Desksharing, auch als „Shared Desk“-Modell bekannt, ist eine Variante des Hot Desking, bei der mehrere Mitarbeiter sich einen Arbeitsplatz teilen. Im Gegensatz zum klassischen Hot Desking, wo jeder Arbeitsplatz von jedem genutzt werden kann, ist beim Desksharing die Nutzung auf eine bestimmte Gruppe von Mitarbeitern beschränkt. Typischerweise wird ein Schreibtisch von Mitarbeitern genutzt, die nicht täglich im Büro sind, wie etwa Teilzeitkräfte oder solche, die häufig unterwegs arbeiten.
Soweit die Theorie. In der Praxis werden diese beiden Begriffe oft synonym verwendet. Auch Bezeichnungen wie „Flexible Desk“ oder „Flexdesk“ sind gängig. Im Grunde meinen alle diese Begriffe, dass Arbeitsplätze bzw. Schreibplätze gemeinsam genutzt werden.
Vorteile von Hot Desking:
- Kosteneffizienz: Unternehmen können die Anzahl der benötigten Schreibtische reduzieren und somit Miet- und Infrastrukturkosten senken.
- Flexibilität: Mitarbeiter können je nach ihren aktuellen Bedürfnissen den besten Arbeitsplatz wählen, z.B. ruhigere Bereiche für konzentriertes Arbeiten oder gemeinschaftliche Bereiche für Teamarbeit.
- Förderung der Zusammenarbeit: Die Durchmischung verschiedener Teams und Abteilungen kann den Wissensaustausch fördern und die Zusammenarbeit verbessern.
- Besseres Raummanagement: Ungenutzte Flächen werden minimiert, was die Gesamtflächeneffizienz des Büros erhöht.
Herausforderungen und Lösungen:
- Logistik: Ohne fest zugewiesene Plätze kann es zu Schwierigkeiten kommen, einen verfügbaren Arbeitsplatz zu finden. Softwarelösungen für die Arbeitsplatzbuchung können hier Abhilfe schaffen.
- Persönlicher Raum: Mitarbeiter könnten das Fehlen eines festen Platzes als Verlust von persönlichem Raum empfinden. Unternehmen können diesem Bedürfnis entgegenkommen, indem sie persönliche Schließfächer oder Bereiche zur Verfügung stellen, in denen persönliche Gegenstände aufbewahrt werden können.
- Gewohnheit: Der Übergang vom traditionellen festen Schreibtisch zum Hot Desking erfordert eine Anpassungsphase und Akzeptanz seitens der Mitarbeiter. Schulungen und eine offene Kommunikationskultur können diesen Übergang erleichtern.
Fazit
Hot Desking hat sich als effektives Modell für die flexible Nutzung von Arbeitsplätzen etabliert und bietet zahlreiche Vorteile für Unternehmen und Mitarbeiter. Es ermöglicht eine effizientere Raumnutzung, fördert die Zusammenarbeit und passt sich den modernen Arbeitsanforderungen an. Trotz einiger Herausforderungen, wie der Bedarf an gutem Management und die Anpassung der Mitarbeiter an das neue Modell, überwiegen die Vorteile, insbesondere in einer Welt, die zunehmend von Mobilität und Flexibilität geprägt ist. Mit der richtigen Strategie und den passenden Tools kann Hot Desking eine wertvolle Ergänzung für jedes moderne Arbeitsumfeld sein.
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